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Giordano Bruno

 

Giordano Bruno wurde 1600 nach sieben finsteren Kerkerjahren auf dem Scheiterhaufen der „Heiligen Inquisition“ verbrannt. Er hatte das kirchenamtlich vorgegebene Weltbild in einer bis dahin unerreichten Schärfe verworfen und das Dogma der Sonderstellung von Menschheit und Erde im Kosmos durch seine Theorie des „unendlichen Universums“ und der „Vielheit der Welten“ in weit dramatischerem Maße entzaubert als Galilei, der nur wenige Jahre später (mit freundlicherem Ausgang) in die Hände der Inquisition geriet.

 

Brunos Methodik entsprach nicht der Herangehensweise der heutigen Naturwissenschaft und einige seiner mystischen Konzepte lassen sich im Lichte moderner Erkenntnisse kaum noch nachvollziehen. Dennoch ist die Richtigkeit vieler seiner Überlegungen beeindruckend. Zudem gingen von Bruno wesentliche Impulse für die Entwicklung der modernen Religionskritik aus.

 

» Wer richtig urteilen will, muss vollständig ablassen können von jeder Glaubensgewohnheit, die er von Kindheit an in sich aufgenommen. Die allgemeine Meinung ist nicht immer die wahrste. «
(Giordano Bruno)

Evolutionärer Humanismus

 

"Wir sind nicht die Krone der Schöpfung, sondern die Neandertaler von morgen". Die Giordano-Bruno-Stiftung vertritt die Position des „Evolutionären Humanismus“, die Mitte des letzten Jahrhunderts von dem bedeutenden Evolutionsbiologen und ersten Generaldirektor der UNESCO, Julian Huxley, formuliert wurde. Im Auftrag der Stiftung wurden Huxleys Ideen u.a. im „Manifest des evolutionären Humanismus“ wieder aufgegriffen und auf den Stand der heutigen Forschung gebracht.

 

» Der evolutionär denkende Mensch kann nicht mehr Schutz vor der Einsamkeit suchen, indem er sich in die Arme einer zum Gott erhobenen – von ihm selbst geschaffenen – Vatergestalt flüchtet; nichts entbindet ihn von der mühevollen Aufgabe, sich den Problemen der Gegenwart zu stellen. Wir müssen aufgeben, uns in intellektueller wie ethischer Hinsicht wie Strauße zu verhalten, wir dürfen unseren Kopf nicht mehr in gewollter Blindheit in den Sand stecken. «
(Julian Huxley)

10 Fragen und Antworten

 

Der gestiegene Bekanntheitsgrad der Giordano-Bruno-Stiftung löste als Gegenreaktion eine beträchtliche Anzahl kritischer, mitunter sogar offen diffamierender Medienberichte aus.

 

In den meisten Fällen stammten die besonders harschen Verrisse aus der Feder von Theologen, was für die Leser, Zuhörer oder Zuschauer jedoch meist nicht erkennbar war, da sich die voreingenommenen Kritiker hinter der Maske unabhängiger Berichterstatter versteckten.

 

Auf diese Weise schlichen sich einige Fehldeutungen im Hinblick auf die Giordano-Bruno-Stiftung ein, die sich auch in etlichen Anfragen an den Stiftungsvorstand widerspiegelten. Nachfolgend finden Sie Antworten auf zehn häufig gestellte Fragen.

Stimmen zur Stiftung

 

»Vorbei ist die Zeit, in der sich nur etwas spießige Freidenkerverbände nach Feierabend damit beschäftigten, der Bibel und dem Bischof ihre Fehler aufzuzeigen.

 

Die 2004 von dem pfälzischen Unternehmer Herbert Steffen als „Thinktank“ des Naturalismus gegründete GBS verdient allein schon deshalb mehr Beachtung, weil sich in ihrem Beirat Wissenschaftler zusammengeschlossen haben, die zu den Besten ihres Fachs in Deutschland gehören.

 

Die Giordano Bruno Stiftung kann daher zu Recht behaupten, dass sie zumindest eine relevante Strömung unter den deutschen Wissenschaftlern vertritt und darüber hinaus. Schließlich ist bereits ein Drittel der Deutschen konfessionslos…«

 

 

Süddeutsche Zeitung Wissen, November 2008

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